Schöma KDL6

im Maßstab 1:13


118 17.12.2021



Die kleine Schöma-Feldbahnlok entstand als Rollmodell im Maßstab 1:13.


Inhaltsverzeichnis

Mission

Bei meinem Herbstbesuch in der Herrenleite fiel mir eine kleine, eher hässliche Feldbahnlok besonders auf - die KDL 6 von Schöma. Auf der Grundlage der Sandbahner-Konstruktion, die in einem Artikel Ende 2018 im Forum der Feldbahnsinnigen vorgestellt wurde, entstand das Modell auf 45 mm Spurweite im Maßstab 1:13. Die Lok wurde als unmotorisiertes, rollfähiges Vitrinenmodell gebaut.

Vorbild

KDL-Typen (Fahrzeuge mit Kettenantrieb) wurden bei Schöma seit 1955 produziert. Es gab sie in 5 Leistungsklassen von 6 bis 20 PS. KDL6 steht für 6 PS Leistung. Etwa 32 Stück wurden bis 1967 gebaut.

  • Ein-Zylinder Viertakt-Diesel-Motor Hatz mit 6 PS.
  • Zweigang-Getriebe, Antrieb auf beide Achsen über Rollenketten
  • 400 mm Radscheiben
  • Dienstgewicht 1,5 t
  • 8 Km/h Höchstgeschwindigkeit
  • LüP: 2100 mm
  • Breite: 1000 mm
  • Achsabstand 700 mm

Ein noch existierendes Vorbild dieser kleinen Lok habe ich 2021 in der Herrenleite fotografisch eingefangen.

Modell

Das Modell ist in Bezug auf die Abmessungen und die Farbgebung vorbildgerecht zur oben gezeigten Lok umgesetzt. Unmotorisierte Modelle besitzen für den Modellbauer einige Vorteile. So musste ich mir bei den Rädern keine großen Gedanken machen. Sie wurden einfach auf dem 3D-Drucker angefertigt. Auch gibt es keine Platzsorgen bezüglich Motor und Verkabelung, sodass sogar der Modell-Motor fast originalgetreu angefertigt und untergebracht werden konnte.

Teilesatz

Am Anfang war der Teilesatz, der wie ein Puzzle aussieht:

Alle Einzelteile der Schöma-Lok auf einem Haufen.
Alle Einzelteile der Schöma-Lok auf einem Haufen.

Die Einzelteile entstanden je nach Größe und Detaillierungsgrad auf drei verschiedenen Druckern:

  • FDM, 0,4 mm Düse, Schichtstärke 0,2 mm für Standardteile
  • FDM, 0,25 mm Düse, Schichtstärke 0,1 mm für kleine Teilen wie Bremsen, Hebel etc.
  • SLA, Schichtstärke 0,05 mm für komplexe Formen wie Motorblock oder Lüftungsgitter

Der Druck der Motorhaube war wegen der Rundungen besonders unangenehm. Das Ergebnis sieht auch nicht wirklich schön aus. Nach mehreren Druckversuchen habe ich mich für die Variante auf dem kleinen Filamentdrucker entschieden. Dabei lag die Frontseite auf der Druckplatte. Leider hat der Drucker so seine Probleme mit der ersten Schicht und der kleinen Nozzle. Für den Bau einer solchen Lok teile ich in Baugruppen auf und starte mit dem Lokrahmen inkl. Fahrwerk.

Lokrahmen

Der Lokrahmen besteht aus 24 Einzelteilen inkl. dem Fahrwerk. Die Achslager haben keine tragende Funktion, da die Achsen im separaten Antriebsblock gelagert sind.

Der Antriebsblock besteht aus einem eigenen einteiligen Rahmen und den gedruckten Scheibenrädern. Anstelle der 6 mm Kugellager sind die Achsen in Kunststoffbuchsen gelagert. Die kleinen Lagerbuchsen 330599A3 von GHW Modellbau eignen sich hervorragend für diese Aufgabe.

Der Antriebsblock besitzt Bohrungen zur Verschraubung mit dem Lokrahmen.

Fertiger Antriebsblock der Schöma KDL6 auf einem Stück Locoremote-Gleis.
Fertiger Antriebsblock der Schöma KDL6 auf einem Stück Locoremote-Gleis.

Die Einzelteile wurden zu einem Rahmen verklebt. Achslager (verklebt) und Puffer (geschraubt) wurden wegen der Farben erst nach der Lackierung angebaut.

Die kleinen Schrauben an den Achslagern sind Halbrund-Niete M 1.4 aus Messung von GHW Modellbau.

Getriebe

Wie bei vielen Feldbahnloks ist das Getriebe sichtbar und damit ein wesentlicher Bestandteil des Modells. Der Block wurde als Resin-Druck angefertigt. Gang- , Richtungshebel und weitere Anbauteile sind Filament-Drucke.

Auf dem einen Bild ist noch der Sandkasten zu sehen. Auch die kleinen Hebel bestehen immer aus zwei Teilen, sodass die Drucke flach auf dem Druckbett liegen können.

Das Getriebe wurde separat lackiert und mit Alterungsspuren versehen.

Separat montiertes Getriebe der Schöma KDL 6.
Separat montiertes Getriebe der Schöma KDL 6.

Zuerst wollte ich den Getriebeblock auf dem Lokrahmen verschrauben bzw. verkleben. Da von unten jedoch der Antriebsrahmen mit den Rädern im Weg war, musste eine andere Lösung her. Ein Formteil wurde im 3D-Druck hergestellt und verschraubt. Auf dieses Teil wird der hohle Getriebeblock passgenau gesteckt.

Über dem Getriebe befindet sich der Sitz. Der Fahrer hat Zugriff auf Gashebel, Ganghebel und Handbremse. Die Sitzschale ist ein Filament-Druck, Resin ist hier eindeutig das bessere Material.

Motor

Wegen des üppigen Platzes im Modell wurde eine Motor-Attrappe des 6PS-Hatz-Motors gebaut und eingesetzt. Der Motor selbst besteht wieder aus jeder Menge Einzelteilen, die auf dem kleinen Filament-Drucker angefertigt wurden. Alle Teile wurden zu einem Motorblock verklebt und lackiert.

Die Galerie-Bilder zeigen den gealterten Motor im Fahrzeug.

Motorhaube

Damit der feine Motor auch später noch sichtbar ist, musste die Motorhaube zum Öffnen sein. Die Teile für das Scharnier wurden auch im 3D-Druck angefertigt. Die äußeren Teile kleben an der Motorhaube und das Mittelstück am Rahmen. Der Steg ist ein 0,8 mm Messingdraht.

Scharnier-Konstruktion.
Scharnier-Konstruktion.

Galerie

Galeriebilder der fertigen Feldbahnlok.

Fazit

Diese kleine Feldbahnlok als Rollmodell im Maßstab 1:13 war ein spontanes Projekt auf der Grundlage der hervorragenden Sandbahner-Vorlage. Die Bauzeit zwischen den ersten Teildrucken und der Endmontage betrug nicht mal 6 Wochen. In meiner Vitrine macht die Lok einen guten Eindruck.

Einer Motorisierung mit den üblichen Elementen wie 3V-Getriebemotor, 1S-Lipo-Akku und Deltang-Empfänger steht grundsätzlich nichts im Weg. Auch ein Schalter, eine Status-Led sowie eine Ladebuchse finden Platz.

Die Galerie-Bilder zeigen, dass die Modelle mit einer Fahrerfigur deutlich aufgewertet werden. Figuren waren in meiner Modellbau-Zeit schon immer ein Problem. Die hier gezeigten Figuren stammen von Design Scan Print 3D. Neben gedruckten Figuren sind auch STL-Modelle einiger Personen als Download käuflich. Diese Modelle habe ich im Slicer auf den Maßstab 1:13 skaliert und in Resin gedruckt. Bei der Auswahl der sitzenden Figuren muss man darauf achten, dass diese auch auf den Sitz passen. Bei dieser Schöma-Lok gibt es die Sitzhalterung, die einen gewissen Abstand zwischen den Füßen des Fahrers benötigt.

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