Modul 1: Gleise und Dekoration


45 22.08.2015


Nach dem Modulkasten folgen Gleise und Dekoration, die ich in diesem Beitrag beschreibe.


Auf den Modulkasten wurde zuerst eine 2 mm Korkschicht aufgetragen. Dieses dünne Material kann beispielsweise von Modulor bezogen werden.

Jetzt wurde es Zeit für die exakte Gleisplanung. Mit den ausgedruckten Gleisschablonen (siehe Artikel Grobplanung habe ich den Gleisplan aufgelegt und einige Punkte markiert. Die Mittellinie wurde mit einem schwarzen Stift gezogen und anschließend folgten die Gleislinien. Bei den Bögen habe ich lediglich darauf geachtet, dass der Mindestradius von 250 mm nicht unterschritten wird. Die vorher angefertigten Schwellen sind mit Holzkleber auf dem Korkbett befestigt. Für die Weiche habe ich an Stelle der Gleisschablone eine eine fertige Konstruktionszeichnung verwendet, die mit der AWA-Weichensoftware erstellt wurde. Den Weichenbau beschreibe ich in einem separaten Beitrag. Hier nur soviel: Die Weiche wird mit Stahlschwellen gebaut. Diese sind natürlicht nicht aus Stahl, sondern aus Pertinax. Die Höhe der Schwellen ist viel geringer, sodass die gesamte Weiche auf einem zusätzlichen Sperrholzbrett montiert wird. Die Höhe dieses Brettes und die Pertinax-Schwellenhöhe ergeben zusammen genau die Höhe der Holzschwellen.

Diese Bauweise wurde auch bei den richtigen Feldbahnen verwendet, weil Weichen oft Fertigteile waren.

Nach dem Kleben der Schwellen auf dem Korkbett wurden diese noch mit Puderfarben behandelt. So wird eine Alterung erreicht. Das Grundprinzip hatte ich vorher ausprobiert und in dem Beitrag Mustergleis beschrieben. Für die Alterung habe ich Puderfarben weiß und grüner Schmutz von ASOA verwendet. Durch das Ritzen der Schwellen setzen sich die Farbpartikel wischfest ab.

Als alle Schwellen gesetzt waren, bekamen die Module einen Überzug mit Klarlack. Das ist wichtig, weil sonst der flüssige Schotterkleber die Beize und die Puderfarben anlösen würde. Das ergibt hässliche Flecken auf den Schwellen.

Zwischen den Schwellen und außen herum habe ich nochmals 2 mm Kork verlegt, damit nicht soviel Füllmaterial verwendet wird. Das spart Gewicht und Schotterkleber. Das Schottermaterial ist ein Gemisch aus verschiedenen Faller-Sanden und einigen Schottersteinen (siehe auch Mustergleis)

Das Ganze wurde anschließend verklebt. Anfänglich nutzte ich verdünnten Weißleim und später den Schotterkleber von Spurenwelten. Mit ordentlich Fliessverbesserer kroch der Kleber tatsächlich in alle Ritzen. Die einmalige Behandlung und einen Tag Trockenzeit genügten.

Das Verlegen der Gleisprofile ist mit einiger Übung ein Kinderspiel. Mit meinen selbstgebauten Spurleeren und den Gleisnägeln von Wenz-Modellbau gehen die Arbeiten zügig voran. Die beim Mustergleis eingesetzten Schienenplatten habe ich in den Streckenabschnitten nicht verwendet. Diese hebe ich noch auf. Die Gleisnägel lassen sich in die Schwellen aus weichem Lindenholz leicht eindrücken.

Die Gleisprofile von Peco wurden vorher mit Rost-Farbe von Model-Masters behandelt. Die Oberseite habe ich später wieder blank geschliffen, da einige Fahrzeuge mit Schienenstrom fahren.

Pause! Der Gleisbau ist mühsam und anstrengend, ein kühles Bier hilft.
Pause! Der Gleisbau ist mühsam und anstrengend, ein kühles Bier hilft.

Nach dem ersten Stück Gleis verlief die Probefahrt problemlos.

Im ersten Schritt hatte ich nur die Schwellen und die Umgebung eingeschottert. Dann wurde es Zeit für die restliche Fläche des Moduls. Auch hier entschied ich mich wieder für einen Sandboden mit vereinzelten Gras-Flocken. Alle freien Flächen erhielten wieder eine Korkauflage und einen dunklen Grundanstrich.

Ein nicht unerhebliches Detail sind die Gleisbefestigungen an den Modulübergängen. Statt der Nägel habe ich Messingschrauben verwendet und die Gleisprofile darauf gelötet.

Nachfolgend noch einige Impressionen vom Gleisbau uns der Gleisbett-Gestaltung.

Ein besonderes Highlight ist das Gleisende auf dem Modul 1b kurz vor der Böschung zum kleinen Bach. Den Prellbock habe ich aus den gleichen Peco Code-143 Profilen gelötet, die ich schon für den Gleisbau verwendet habe. Nach der Montage gab es wieder den Überzug mit Rostfarbe.

Das Vorbild zu diesem Gleisende habe ich erst kürzlich im Feldbahnmuseum 500 e.V. entdeckt.

Als Puffer habe ich im Modell allerdings zwei Schwellen angeklebt.