Unterseite von 9 0f Feldbahnloren

Feldbahn Muldenkipper in 0f


9-5 10.04.2007


Kippmulden sind die bekanntesten Vertreter von Feldbahnfahrzeugen. Egal ob Ziegelei oder Steinbruch, diese Fahrzeuge waren überall vertreten. Für meine Feldbahn habe ich mir eine Reihe von Muldenkippern zugelegt. Zum einen sind es gealterte Fertigmodelle von Ècore und zum anderen gebaute Modelle aus Bausätzen, die auch von Ècore stammen. Andere Alternativen habe ich bisher nicht gefunden.


Auf dieser Seite zeige ich Bilder vom Aufbau der Modelle und im Vergleich dazu die Fertigmodelle.

Muldenkipper-Bausätze

Lorengestell

Die von Ècore erworbenen Muldenkipper-Bausätze hatten bereits gelötete Kippmulden. So war ein großer Teil der Montagearbeit bereits geleistet. Das saubere Löten der gebogenen Teile ist sicher nicht ganz einfach. Sonst besteht der Bausatz wie auch bei den anderen Bausätzen aus einem Lorengestell, Achsen und diversen Kleinteilen.

Das Lorengestell ist Ècore-typisch aus einem Stück gegossen. Vor der Montage sollte der Rahmen gerichtet werden, sonst ist die plane Schienenauflage nicht gewährleistet. Die meisten Rahmen sehen etwas verformt aus, was das fertige Modell später vorbildgerecht aussehen lässt, denn Feldbahnloren waren keine gepflegten Fahrzeuge. Die Achslager sind hier noch am Gussbaum. Die Bohrungen für Achslager sind hier bereits mit 0,8 mm ausgeführt. Hier ist Genauigkeit angesagt, damit die Achsen später passen und parallel verlaufen.

 

Die Achslager werden, wie bereits im Artikel über Fahrzeugbau beschrieben, mit der Flamme an das Gestell gelötet. Ich habe hier gleich einen ganzen Lorensatz verarbeitet.

 

Eine einzelne Lore ist hier fast fertig. Das Anbringen der Aufbauten ist recht fummelig. Auch hier ist etwas Fingerspitzengefühl notwendig, damit die Kippmulde später richtig sitzt. An den Messingteilen sind keine Montagemarkierungen. Alles muss selbst ausgemessen werden. Durch den Lötvorgang sieht die Lore recht unansehnlich aus. Das wird sich aber gleich ändern…

 

Durch Sandstrahlen werden alle überschüssigen Zinnreste weggeblasen. Das Messing wird auch gleich für den Lackiervorgang aufgeraut. Die kleinen Verformungen am Lorenrahmen zeigen vorbildgetreue Abnutzungserscheinungen.

 

Der Aufbau des gebremsten Muldenkippers gestaltet sich ähnlich. Der Lorenrahmen ist etwas länger für die Trittschwellen und die Bremskurbel. Die Bremskurbel ist ein Messingteil, sodass die Montage einfach ist.

 

Der nächste Arbeitsschritt ist das Grundieren und Lackieren. Die sandgestrahlten Lorenrahmen können nach dem Reinigen und Entfetten gleich in die Farbbox.

 

Kippmulden

Ein separater Arbeitsschritt ist die Montage der Kippmulden. Die Kippmulden in meinen Bausätzen waren bereits verlötet. Ècore hat diese Bausätze in einem begrenzten Zeitraum so angeboten. Hier spart der Bastler eine Menge Arbeit. Die Qualität dieser Vorarbeit kann sich auch sehen lassen. Die Kippmulden sind noch um einige Teile zu komplettieren, was mit der Flamme auch einfach ist.

Nach dem Verlöten der Einzelteile wird das überschüssige Zinn wieder durch Sandstrahlen entfernt. Die Oberflächen werden für das anschließende Lackieren sehr gut aufgeraut, was für die Haltbarkeit des Farbauftrages unabdingbar ist.

Die Kippmulden wurden nach dem Grundieren grau lackiert. Die nachfolgenden zwei Bilder zeigen eine fertig lackierte Kippmulde. Im Vergleich zu den Ècore-Fertigmodellen sind meine Kippmulden zu dunkel, obwohl ich diese Farbe nach Recherchen in der Literatur gewählt hatte.

Montage und Alterung

Neuwertige Muldenkipper passen nicht richtig auf eine Feldbahn-Anlage. Eine Alterung der Fahrzeuge gehört einfach dazu. Derzeit mit ich mit den Alterungsprozessen noch in der Experimentierphase. Meine Modelle haben Rost- und Schmutzspuren, die durch Auftragen von Puderfarben erzeugt wurden. Eine richtige Verschmutzung kann aber auch mit verdünnter Farbe und Airbrush aufgetragen werden.

Hier eine Aufnahme des fertig lackierten Lorenrahmens ohne Alterungsspuren. Alles ist noch schön schwarz.

 

Der Lorenrahmen erhält dezente Rostspuren mit den Pulverfarben von Asoa. Das Pulver wird mit mit einem Pinsel aufgerieben.

 

Die lackierte Kippmulde erhält auch eine Behandlung mit Puderfarben. Ich habe hier Schmutz und Rost gemeinsam verwendet. Das Resultat sieht schon richtig dreckig aus.

 

Hier noch eine zweite Kippmulde, die verstärkt mit Asoa-Schmutzpuder behandelt wurde. Der Lorenrahmen ist in der gebremsten Variante ausgeführt.

 

Die Außenseiten der Kippmulde erhalten ebenfalls eine Verschmutzung. Jedes Modell wird so zum Unikat und sieht irgendwie anders aus. Nach der Fertigstellung müssen die Teile mit Klarlack versiegelt werden. Die Puderfarben würden sich sonst verflüchtigen.

 

Wenn alle Alterungsspuren aufgebracht sind, kann die Endmontage erfolgen. Das ist hier ganz einfach. Die Kippmulde kommt auf das Lorengestell und die Achsen werden eingesetzt. Mitunter müssen die Stahlstifte der Achsen leicht gekürzt werden. Die hier abgebildete Lore ist ein neues Modell ohne Alterungsspuren.

 

Hier eine gealterte Variante in gebremster Ausführung. Die Komplettierung des Bremsgestänges kann erst nach den eingesetzten Achsen erfolgen.

 

Nachfolgend noch ein paar Bilder der fertigen Muldenkipper. Außer einer Lore habe ich alle Modelle gealtert.

Fertigmodelle

Ècore bietet neben den Bausätzen auch fertige Modelle der Muldenkipper an. Ein Set mit drei ungebremsten und einer gebremsten Lore nenne ich mein Eigen. Dabei erfolgte eine Alterung in der Stufe I bereits beim Hersteller. Die Alterungsstufe I bei Ècore entspricht ca. 5 Betriebsjahren. Eine Alterung in der Stufe II mit ca. 20 Betriebsjahren wäre auch möglich. Nach Angaben von Ècore wird die Alterung durch Auftragen von 7 Farbstufen erreicht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Verschmutzung sieht sehr gut aus. Gern hätte ich die Alterung mit 20 Betriebsjahren gesehen. Auffällig ist auch, dass die Kippmulden der Fertigmodelle besser detailliert sind, als sie der Bausätze. Die folgenden Bilder zeigen einige Impressionen.

Vergleich

Die Fertigmodelle von Ècore finde ich bisher besser gelungen als meine selbst gebauten Modelle. Die fertigen Loren sind exakt gearbeitet und Einzelteile sind beweglich. Das betrifft den Verschlusshaken an den Kippmulden, durch die die Mulde festgehalten wird. Die Mulde kann bei den Modellen natürlich auch gekippt werden. Bei meinen Selbstbau-Modellen hatte ich da mit den Ausgangsmaterialien etwas Schwierigkeiten. Die Gussteile waren nicht so passgenau, so dass ich sie einfach fest verlötet hatte. Die Detaillierung an den Kippmulden ist bei den Fertigmodellen auch größer, was dafür spricht, das die Loren bei Ècore nicht einfach nur aus Bausätzen zusammengebaut werden. Irgendwas ist da noch anders.

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