Unterseite von 9 0f Feldbahnloren

0f-Stirnwandwagen aus Kunststoff


9-10 28.10.2007


Bisher bestehen meine gebauten Lorenmodelle aus Messing. Seit einiger Zeit gibt es von KS Modelleisenbahnen Lorengestelle aus Kunststoff als Bausätze. Was liegt näher, als diese Lore einmal zu bauen. Da es nur den Lorenrahmen als Bausatz gibt, habe ich als Aufbau eine Holzbeplankung und Stirnwände gewählt. So werden die Wagen später zum Transport der Fertigprodukte eingesetzt.


Der Größenvergleich in der folgenden Tabelle zeigt eine größere Bauform als bei den Messing-Bausätzen von Ècore und Rolf Tonner. Das ist sicher bedingt durch das Waldbahn-Thema und die ursprünglich größere Spurweite 0e. Das tut dem Modellbahner aber nicht weh - im Gegenteil belebt die Vielfalt die Modellbahnanlage. Das ist jetzt mittlerweile bereits die 4. Bauform, die mir in Form von Lorenbausätzen untergekommen ist.

Modell Original
Länge 59 mm 2,66 m
Breite 29 mm 1,31 m
Höhe 35 mm 1,58 m
Achsabstand 21 mm 0,94 m
Masse 8 g

Aufbau Lorenrahmen

Der Lorenrahmen besteht tatsächlich nur aus diversen Kunststoffteilen sowie einem Pärchen Achsen mit RP-25 Scheibenrädern in finescale-Qualität. Für die Achslagerung ergänzen Nylonbuchsen den Bausatz.

 

Die spitzgelagerten Scheibenräder haben nicht den typischen Feldbahn-Charakter. Hier können alternativ auch die Achsen von Rolf Tonner eingesetzt werden.

 

Die Montage der Loren geht recht schnell von der Hand. Ich habe eine handelsüblichen Kunststoffkleber verwendet, wie er auch für die Montage von Gebäudemodellen verwendet wird. Da einige Kunststoffteile gebogen werden, ist eine Fixierung während der Trocknungsphase unbedingt erforderlich. 5 Teile ergeben den Lorenrahmen.

 

Zur Komplettierung werden die Puffer und die Kuppeldorne durch Kleben befestigt. Das war auch schon alles. Die Lore weist eine sehr gute Stabilität auf. Das hätte ich bei der ersten Materialfühlung nicht erwartet.

 

Der Kuppeldorn ist ebenfalls ein Kunststoffteil.

 

Interessant sind auch die Achslager-Imitate. Nach der Lackierung sehen diese Details bestechend echt aus.

 

Nach einer Grundierung mit der Sprayflasche (Revell) erfolgte die Pinsellackierung mit Humbrol Schwarz Matt.

 

Da die beigelegten Achsen für die Spurweite 0e ausgelegt sind, muss eine Veränderung erfolgen. Das „Zusammenschieben“ geht dabei mit einem kleinen Schraubstock leicht von der Hand. Hier fällt auf, dass die Scheibenräder nicht so richtig Feldbahn-typisch sind.

Nach dem Aufbau des Lorenrahmens ein erster Vergleich mit anderen Lorentypen. Die Kunststoff-Loren sind doch ein ganzes Stück größer.

Aufbau

Der Aufbau des Stirnwandwagens entstand vollständig aus Holz. Die im Artikel Stirnwandwagen gezeigte Variante mit Seitenteilen aus Messing von Ècore gefällt mir grundsätzlich besser. Diese Teile sind auch einzeln erhältlich. Aus Ermangelung geeigneter Abachi-Hölzer habe ich wieder Buchensperrholz mit 1 mm Stärke verwendet. Das Abachi-Holz ist insofern besser geeignet, dass die Alterung zusätzlich durch Bürsten des weichen Holzes erreicht werden kann.

Die Hölzer werden erst grob gesägt und mit Holzleim verklebt. Die Balken sind hier 2 mm Holzleisten gefertigt. Nach dem Trocknen der Teile erfolgte der Beschnitt und die Säuberung mit Kreissäge und Schleifpapier. Alle Hölzer sind bei Modulor erhältlich.

Alterung

Dem Aufbau fehlten noch Griffstangen, die schließlich aus 0,8 mm Messingrohr zugeschnitten und eingeklebt wurden.

Der fertige Wagen benötigt eine Alterung. Fabrikneue Wagen sind wohl kaum anzutreffen. Den Holzaufbau habe ich erst einige Male mit Asoa-Beize verwittertes Holz behandelt. Das Buchenholz erhält dadurch eine dunklere Farbe. Im abschließendem Finish habe ich mit dunkler und heller Puderfarbe von Asoa typische Verschmutzungen aufgebracht. Ein Klarlacküberzug sichert das Farbpuder auf der Oberfläche.

Nach Fertigstellung des Aufbaus habe ich diesen und das Lorenfahrwerk mit Zweikomponentenkleber dauerhaft verbunden.

Fazit & Impressionen

Diese Konstruktion mit einem Lorenfahrwerk aus Kunststoff ist preislich eine interessante Alternative zu den Messingmodellen von Ècore. Letztere gefallen mir vom Erscheinungsbild (Größe und Räder) und von den Proportionen besser. Die KS-Loren sind wegen ihrer 0e-Architektur doch etwas größer. Sehr gut hat mir die Montage der Achsen gefallen. Während das bei den Messingloren immer ein Gefummel ist, geht das Spreizen des Rahmens zum Einsetzen der Achsen völlig problemlos. Auch die Rolleigenschaften mit den Lagerbuchsen aus Nylon sind sehr gut. Zu bedenken ist das niedrige Gewicht, das aber durch Ballast erhöht werden kann.

Hier noch einige Bilder des fertigen Wagens.

zum Hauptartikel