Unterseite von 31 Gleisbau

Feldbahn-Mindestradien


31-2 10.12.2014


Etwas Besonderes an Feldbahnen im Modell sind die engen Radien. So kann auf kleinem Raum viel Betrieb stattfinden. Aber wie groß ist denn der Mindestradius beim Feldbahnen im Maßstab 1:22,5?


Auf der Seite feldbahn.de ist eine interessante Tabelle abgebildet. Der Mindestradius bei den Feldbahn-Vorbildern ist abhängig vom Achsabstand und vom Rad-Durchmesser. Meine Zugpferde im Modell sind Feldbahn-Diesel der 6t-Klasse Ns2 und Ns2f vom LKM. Diese Lokomotiven haben einen Achsabstand von 1050 mm und einen Rad-Durchmesser von 500 mm im Original. Damit ergibt sich bei 600 mm Spurweite ein Radius von 5 Metern. Bei kleineren Fahrzeugen (kleinere Räder und kürzerer Radstand) wie dem Strüver Schienenkuli beträgt der Mindestradius gar nur 2,5 Meter.

Was bedeutet das im Modellmaßstab 1:22,5? Die reine Umrechnung ergibt einen Radius von 222 mm im Modell. Das Gleismaterial von Regner gibt es für 400 und 550 mm Radius. Das ist etwa doppelt so groß wie die reine Umrechnung. Kann ein Mindestradius von ca. 250 mm im Modell umgesetzt werden? Ein Versuch soll die Machbarkeit zeigen.

Versuchsaufbau

Auf einem kleinen Holzrest habe ich einen Halbkreis mit 250 mm Radius gebaut.

Die Feldbahnloren fahren problemlos auf diesem engen Radius. Der Regner-Antriebsblock sieht auf dem gebogenen Gleis zwar merkwürdig aus, er fährt hervorragend. Die danebenstehende Ns2f hat einen kürzeren Radstand und durchfährt den Halbkreis ebenfalls problemlos.

Bei anderen Fahrzeugen wird ein anderes Problem sichtbar - die Überpufferung. Die hängt in erster Linie vom Abstand zwischen der Kupplung und der letzten Achse ab. Bei den typischen Loren ist dieser Abstand gering, sodass die Überpufferung nicht auftritt. Die Abbildung zeigt die Dampflok Kathi von Regner in Verbindung mit einer Lore. Hier reicht die Kuppelkette nicht mehr aus.

Die folgende Tabelle zeigt einige Maße:

Modell Achsabstand LüP Abstand Achse-Puffer
Regner Schienenkuli 35 mm 100 mm
Heinrich Ns2f 47 mm 135 mm 44 mm
Regner Kathi 57 mm 205 mm 74 mm
Regner Henschel DG39 57 mm 160 mm 52 mm

Da die Regner-Loks immer den gleichen Antriebsblock verwenden, ist der Achsstand gleich. Die Lokrahmen sind jedoch unterschiedlich. Am längsten ist die Kathi-Lok. Alle Regner-Loks können auf dem engen Radius eingesetzt werden. Es sind längere Kupplungsketten an der Lok erforderlich.

Aber nicht nur die langen Lokomotiven verursachen Probleme, sondern auch 4-achsige Waggons, die es durchaus auch auf Feldbahnen gegeben hat. Auch hier kann die Überpufferung zuschlagen.

Ergebnis

Der Aufbau zeigt, dass ein enger Mindestradius von 5 Metern im Modell von allen Fahrzeugen durchfahren werden kann. Bei den längeren Regner-Loks und 4-achsigen Waggons treten Probleme mit der Überpufferung auf. Vor allem im Schiebebetrieb in Verbindung mit den Tellerpuffern führt das zu schrecklichen Entgleisungen. Die LKM-Fahrzeuge zusammen mit Loren dagegen laufen im Schiebe- und Zugbetrieb geschmeidig.

Im folgenden Video sind bewegte Bilder des Testaufbaus und der Fahrzeuge dargestellt.

Grundsätzlich möchte ich diese engen Radien natürlich nicht verwenden. Es ist aber gut zu wissen, dass eine Kehrschleife mit 50 cm Anlagentiefe gebaut werden kann. Eine sehr schöne Anlage, die enge Radien verwendet, ist die Gneetzäpplbahn von Dirk Becker.

Auf Youtube ist eine ganze Videoserie hinterlegt.

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