Feldbahn in der Box


36 17.02.2015


APA-Boxen von Ikea erfreuen sich bei einigen GN15-Bahnern im Maßstab 1:22,5 wachsender Beliebtheit. Für Feldbahn-Module ist die Box zu klein, jedoch ein Foto-Diorama lässt sich gut darin unterbringen.


Der Trend, GN15-Module in APA-Boxen unterzubringen und mehrere dieser Boxen zu kombinieren, ist faszinierend. Mit den Boxen erhält der Modellbauer ein stabiles Gerüst, in das das Modellgeschehen eingebaut werden kann. Nur ist so eine Box mit den Abmessungen 70 cm Länge, 36 cm Tiefe und 29 cm Höhe für den Maßstab 1:22,5 sehr klein.

Die GN15-Beispiele in den Foren wirken angenehm, da die Fahrzeuge und Gleise (Spurweite 16,5 mm) kleiner sind, als bei gewöhnlichen Feldbahnen mit 26,6 oder 30 mm Spurweite. Es fehlt an Breite und Tiefe.

Schon seit längerer Zeit suche ich nach einer geeigneten Foto-Umgebung, in der Fahrzeuge und andere Zubehörartikel in einer realistischen Szene fotografiert werden können. Dazu zählt neben einem Stück Gleis ein ansprechender Hintergrund und eine Kulisse. Genau so etwas wollte ich in eine APA-Box einbauen. Bisher habe ich auf dem Basteltisch und später vor einem Wolkenhimmel-Poster fotografiert.

Planung

Das grobe Ziel sollte wie folgt aussehen:

Draufsich auf die Fotobox.
Draufsich auf die Fotobox.
Frontsicht auf die Fotobox.
Frontsicht auf die Fotobox.

Als Szene soll ein Stück Schuppen und ein Zaun dienen. Auf der Grundplatte liegt ein Stück Gleis mit einer Drehscheibe, damit die Modelle aus verschiedenen Perspektiven fotografiert werden können. Als Material sollte ausschließlich Holz und Gips zum Einsatz kommen.

Die Stellprobe zur Sichtung des Platzes fiel ernüchternd aus, viel mehr als ein kleines Stück Gleis passt nicht in die Box hinein.

Aufbau

Das Stück Güterschuppen als Relief entstand in Ziegelbauweise mit Holzverschalung. Die Dimensionen habe ich von einem 1:45 Schuppen abgenommen und umgerechnet. Das Schiebetor ist 100 * 120 mm (Breite * Höhe) groß, was im Vorbild 2,25 m * 2,7 m entspricht. Das Fenster ist 60 mm breit und 50 mm hoch (im Vorbild 1,35 * 1,13 m). Die Ziegel habe ich von einer Vorlage auf Fotopapier ausgedruckt und auf das vorbereitete Sperrholz geklebt. Das war eine günstigere Variante als die Montage von Ziegelplatten aus Kunststoff.

Ein Problem war jedoch der Glanz des Ausdrucks. Bei Beleuchtung spiegelt die Ziegelwand stark. Mit Mattierung und einigen Puderfarben wollte dem Abhilfe leisten. Das Ergebnis gefällt mir noch nicht so richtig. Den oberen Bereich des Schuppens habe ich mit dünnen Streifen aus Lindenholz verkleidet. Das weiche Holz lies sich gut mit der Drahtbürste bearbeiten. Die Farbgebung besteht aus der Farbe Gummi von Model Masters. Nachdem Trocknen wurden noch Spuren Möwengrau des gleichen Herstellers aufgetragen. Eine komplette Verkleidung mit Holz wäre auch vorbildgetreu gewesen, wie das nachfolgende Bild aus dem Dampflokmuseum Neuenmarkt zeigt.

Die Idee für das Tor entstammt aus meiner näheren Umgebung. Für den Aufbau verwendete ich wieder das weiche Lindenholz und für die Umrahmung dünnes Buchenholz.

Das Tor bekam die gleiche Farbgebung wie die Holzverkleidung des Schuppens.

Gleisbau

Auf einer Grundplatte aus Sperrholz habe ich Schwellen gesetzt und Gleisprofile genagelt. Die Drehscheibe entstand nach einer Idee aus dem Forum der lustige Modellbauer. Die Gleisprofile wurde auf eine CD-Scheibe geklebt und mit Holzstreifen ausgefüllt. Die Holzbehandlung erfolgte mit ASOA-Beize „verwittertes Holz“. Mehrfaches Auftragen der Beize lässt das Holz dunkler werden. Das Unterteil einer CD-Hülle dient als Drehpunkt für die Scheibe.

Nachdem die Drehscheibe platziert und alle Gleise verlegt waren, begann die Landschaftsgestaltung.

Den Raum zwischen und um die Schwellen habe ich mit Schotter aufgefüllt. Wegen der Schwellenhöhe von 5 mm und dem damit verbundenen Schotterverbrauch habe ich die Freiräume mit 2 mm Holzresten verfüllt und damit deutlich weniger Schotter verbraucht. Das ist nicht so sehr wegen des Schotters, sondern wegen dem Gesamtgewicht der Box. Die anderen Freiflächen der Grundplatte habe ich ebenfalls mit diesen Holzstücken versehen und anschließend mit Gips übergossen.

Ein Teil der Grundfläche wurde „besandet“, der andere Teil begrünt.

Im linken Teil sollte ursprünglich ein Zaun dargestellt werden. In der Bauphase wurde daraus allerdings eine Mauer, die auf Anregung folgender Youtube-Videos: Wand aus Gips gießen für den Modellbau (7-teilige Serie) entstand.1

Die fertige Mauer habe ich nicht weiter behandelt. Der Boden ist wieder Holz, Gips, Sand und einige grüne Flöckchen.

Den Quarzsand habe ich mit verdünntem Weißleim benetzt. Die Festigkeit ist ausreichend. Leider hat der flüssige Kleber einige gebeizte Holzschwellen angegriffen. Vielleicht ist Farbe auf den Schwellen besser als die Beize.

Im letzten Schritt fehlt noch ein Box-Hintergrund. Hier habe ich ein Foto vom strahlend blauen Himmel gemacht und das Ganze bei einem Foto-Dienstleister als Panorama-Poster drucken lassen.

Das nächste Bild zeigt eine typische Fotosituation vor der neuen Box. Die Canon G1X MK II steht auf einem Stativ mit Kugelkopf. Für lange Belichtungszeiten (kleine ISO-Werte und große Blenden-Werte) nutze ich einen Fernauslöser. Zur Beleuchtung dienen zwei LED-Fotolampen von Metz. Etwas unangenehm ist, dass das Licht auf dem Hintergrund spiegelt.

Zum Schluss noch zwei Bilder von Feldbahnen in der Box.

Schlussendlich fehlt noch eine LED-Beleuchtung in der Box. Diesem Thema werde ich viel später widmen.


  1. Zum Zeitpunkt des Baus waren leider erst 3 der 7 Videos vom Autor fertig gestellt. Deshalb sieht meine Mauer auch so kahl aus.  

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