DIN-Feldbahnlore

Version 1 im Maßstab 1:13 mit neuen Radsätzen


111 16.06.2021


Die Feldbahnlore im Maßstab 1:13 erhielt einen neuen Rahmen, neue Räder und einen interessanten Aufbau.


Mission

Im Vergleich zur ersten Feldbahnlore (Version 0, siehe Artikel Feldbahnlore) wurden einige Details verändert. Bislang wurde der Lorenrahmen einteilig gedruckt und hatte eine Fase, damit der obere Teil des U-Profils beim Druck nicht vollständig in der Luft hängt. Zwar könnte man mit Stützmaterial drucken, dessen Entfernung gelingt jedoch nicht immer sauber. Jetzt ist der Rahmen zweiteilig. Ober- und Unterteil werden verklebt und verschraubt. Die Bohrungen helfen bei der exakten Positionierung der beiden Hälften.

Die Feldbahnlore kann wieder mit Radsätzen von Bertram Heyn ausgestattet werden. Optimal eignen sich die 26 mm Radsätze (Vorbild 350 mm). Bei den Feldbahnloren können die Radsätze wegen des Außenrahmens unverändert genutzt werden. Die 3 mm Achsstummel werden in Kugellagern gehalten. Natürlich können auch Radsätze mit gedruckten Radscheiben verbaut werden.

Radsätze

Eine nette Alternative zu gedruckten Radscheiben mit Löchern sind metallische Radringe mit eingeklebten Radkernen. Modellbahnhersteller verwenden beispielsweise bei Speichenrädern die gleiche Technik.

Ich verwende vorhandene Radreifen aus Edelstahl mit 26 mm Laufkranzdurchmesser. Es handelt sich dabei um spezielle Bauteile aus einer abgeschlossenen Kleinserienfertigung, die im Handel so nicht erhältlich sind.

Radreifen aus Metall und Radkern aus Kunststoff für den Feldbahnbau.
Radreifen aus Metall und Radkern aus Kunststoff für den Feldbahnbau.

In den Radreifen wird ein feldbahntypischer Radkern (ohne Spurkranz) mit 2-Komponenten-Kleber befestigt. Der Kern sitz ohnehin schon straff und erhält durch den Kleber ausreichend Halt.

Die Laufkranzbreite ist bei meinen Radringen größer als bei den Heyn-Radscheiben. Das beeinflusst jedoch die Fahreigenschaften nicht.

Scheibenräder im Vergleich. Von links nach rechts: Heyn-Radscheibe, Radring, gedruckte Radscheibe.
Scheibenräder im Vergleich. Von links nach rechts: Heyn-Radscheibe, Radring, gedruckte Radscheibe.

Nicht ganz so schön ist der metallische Look der Radreifen im Vergleich zu den brünierten Heyn-Radscheiben. Ich lasse die Farbe so und nutze schwarz gedruckte Radkerne. Genau genommen wurden die Radkerne mit Filamentum Vertigo Grey PLA hergestellt, das so ein gewissen Struktureffekt hat. Mit diesem Farbton drucke ich auch meine LocoRemote-Gleise.

Die Radscheiben – egal ob gedruckt oder mit Radringen – werden auf 3 mm Achsen aus Messing oder Karbon aufgezogen. Dazu verwende ich eine Montagelehre. Die Achse ist 69 mm lang, was dem Maß des Heyn-Radsatzes entspricht. In der Lehre werden Distanzscheiben platziert und verklebt. So wird der Radscheiben-Innenabstand von 40 mm gewährleistet. Die Lehre sorgt für den richtigen Abstand und die zentrische Anordnung.

Statt der Distanzscheiben, die auch im 3D-Druck entstanden, eignen sich Kunststoff-Hülsen (beispielsweise ein Rohr mit 3,1 mm Innen- und 4 mm Aussendurchmesser) sehr gut.

Zur Montage der Radscheiben und Einhaltung des Abstands gibt es auch noch ein zweites Werkzeug. Die richtige Abstand der Radscheiben ist sehr wichtig, damit die Fahrzeuge später problemlos Gleise und Weichen passieren können. Diesen Abstandhalter habe ich bei der Montage der Grubenhunte erfolgreich eingesetzt.

Abstands-Montagehilfe für Radscheiben.
Abstands-Montagehilfe für Radscheiben.

Die fertigen Radsätze laufen angenehm auf gedruckten Gleisen von LocoRemote. Metall-Radscheiben oder Radringe aus Metall laufen einfach viel besser als die Gedruckten. Allerdings bringen die Radringe nicht viel Gewicht auf die Waage, sodass ein Ballastgewicht notwendig wird.

Download 3D-Modelle Montagehilfen

Für den Selbstbau von Radsätzen gibt es eine druckbare Radscheibe mit den Abmessungen der Heyn-Radscheiben.

Download 3D-Modell Radscheibe

Konstruktion Lorenrahmen

Konstruktion Lorenrahmen mit Kupplungsplatten.
Konstruktion Lorenrahmen mit Kupplungsplatten.

Der Rahmen besteht aus einer oberen und unteren Hälfte, die verklebt und verschraubt werden. Ich nutze M1.6 Schrauben in den Längen 10 mm für die Achslager und 12 mm für die Kupplungsplatten.

Einzelteile des Lorenrahmens.
Einzelteile des Lorenrahmens.

Bei den Kupplungsplatten gibt es eine Ober- und einer Unterseite. Die Konstruktion bietet genügend Klebefläche für einen sicheren Halt.

Für das Verkleben verwende ich Sekundenkleber und einige Klemmen für den Pressdruck.

Montage des Lorenrahmens.
Montage des Lorenrahmens.

Die Kuppeldorne sind zweiteilig ausgeführt und werden nach dem Zusammenkleben in die vorgefertigten Öffnungen eingeklebt.

Fertiger Rahmen ohne Farbe.
Fertiger Rahmen ohne Farbe.

Auf dem Bild gut erkennbar sind die versenkten Schrauben der Achslager. Eine Deckplatte oder ein Holz für den Aufbau kann jetzt direkt auf dem Rahmenprofil befestigt werden.

Die Achslager besitzen an der Innenseite eine 6 mm Öffnung für Kugellager 6 *3 * 2,5 mm. Die Befestigung am Rahmen erfolgt mit Schauben M1.6. Die Muttern liegen ein wenig versenkt, sodass die Optik kaum gestört wird.

Und dann ist da wieder das leidige Gewichtsproblem. Wenn Heyn-Radsätze montiert wurden, sind keine weiteren Maßnahmen notwendig. Die Teile bringen ausreichend Gewicht auf die Waage. Bei allen anderen Varianten muss etwas nachgeholfen werden. Ich verwende wieder eine Platte mit Fächern, in die Bleikugeln eingefüllt und vergossen werden.

Konstruktion der Platte mit Fächern.
Konstruktion der Platte mit Fächern.

So eine Platte kann für Plattformwagen verwendet werden, wo der Betrachter nicht durch den Rahmen blicken kann. Die Fächer und das zusätzliche Gewicht sind quasi unsichtbar.

Der Kunststoff-Rahmen mit den Radsätzen (Variante Radringe) wiegt 75 g. Durch die Platte mit Gewicht kommen noch einmal 88 g hinzu – ein ordentliches Gewicht.

Der Lorenrahmen wurde via Airbrush schwarz lackiert. Radringe und Radkerne sind unbehandelt.

Druckdateien

Für den Lorenrahmen sind alle notwendigen Druckdateien in einem Paket abgelegt. Die Achslager und Kuppeldorne drucke ich mit auf einem Prusa Mini mit 0,1 mm Schichtstärke. Alle anderen Teile entstanden auf dem Prusa Mk3s mit 0,2 mm. Stützmaterial ist nicht erforderlich.

Download Druckdateien

Träger-Aufbau für Schweißflaschen

Eine Plattformlore sowie eine Stirnwandlore hatte ich bereits im Artikel Feldbahnlore gebaut. Dieses Mal ist es ein Aufbau als Werkstattlore mit Gasflaschen zum Schweißen. Zum Aufbau gehören nur die beiden Träger und die Gasflaschen. Eine Werkzeugkiste habe ich auch auf diversen Vorbildfotos gesehen.

Konstruktion Lorenaufbau.
Konstruktion Lorenaufbau.

Die Gasflaschen lassen sich optimal in Resin drucken. Für meinen Aufbau habe ich sie in zwei Teilen mit Filament gedruckt.

Druckteile des Lorenaufbaus.
Druckteile des Lorenaufbaus.

Die Platte mit den gefüllten Fächern wurde bereits im letzten Bauabschnitt angefertigt. Die Träger werden mit der Platte verschraubt und der Zwischenbereich mit Holzbrettern verschlossen.

Bei der Endmontage hat sich herausgestellt, dass die Radringe recht hohe Spurkränze haben und der Aufbau nicht direkt auf dem Rahmen sitzen kann. Eine Erhöhung mit einer Holzleiste wurde noch eingeführt.

Der Holzaufbau wurde ein wenig verwittert und der gesamte Lorenaufbau erhielt dezente Rostspuren.

Galerie

Impressionen des fertigen Modells.

Fazit

Der neue Lorenrahmen als Basis für weitere Modelle (beispielsweise Muldenkipper) sieht gut aus und lässt sich leicht montieren. Er ist an einigen Stellen nicht ganz vorbildgerecht. Der dünne Kunststoff verlangt an einigen Stellen modellbahntypische Kompromisse wie die Schraubenführungen an den Achslagern. Auch ist die Naht zwischen den beiden Hälften am Rahmen sichtbar. Dennoch scheint mir dieser Bauvorschlag geeigneter als der Rahmen aus Artikel Feldbahnlore.

Die Radsatzlösung mit den Radringen hat mir außerordentlich gut gefallen. Künftig werden ich, sofern solche Radringe vorhanden sind, diese Variante verwenden.

Das gesamte Modell bringt 230 g Gewicht auf die Waage. Das zusätzliche Ballastgewicht hätte es gar nicht gebraucht, da die gedruckten Gasflaschen auch etwas Gewicht mitbringen.

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