Güterwagen L20 der BEB

der Bözenegg Eriwis Bahn


138 29.03.2023


Hier einmal ein anderes Modellbau-Projekt für einen modernen Feldbahn-Güterwagen ohne historisches Vorbild.


Inhaltsverzeichnis

Mission

Die Bözenegg Eriwis Bahn BEB ist eine museale Felbahnanlage in der Schweiz, die seit 2007 existiert. Highlights sind eine Diema DS30 und einige fahrbare Eigenbauten. Die Dokumentation auf der Internetseite ist hervorragend. Es gibt sehr viele Fotos in hoher Auflösung und einige technische Zeichnungen, die geradezu zum Modellbau einladen. Im ersten Artikel zur BEB geht es um den Güterwagen L20 im Modellmaßstab 1:13.

Vorbild

Der Güterwagen L20 ist ein Eigenbau, der auf einem Sägewerks-Rollwagen basiert.

Das Orginal im Neuzustand. (Quelle Heinz Gerber)
Das Orginal im Neuzustand. (Quelle Heinz Gerber)

Zu diesem Güterwagen gibt es auf der Seite von Heinz Gerber einen ausführlichen detaillierten Baubericht.

Modell

Im Modell benutze ich den bewährten Lorenrahmen (siehe Artikel 137: „Feldbahn-Muldenkipper“). Da die Spurkränze der Achsen über die Rahmenoberkante ragen, werden Achslagererhöhungen verbaut. So kann der Wagenaufbau direkt auf dem Lorenrahmen befestigt werden.

Der Aufbau ist eine Konstruktion nach Skizzen der BEB-Seite (siehe Baubericht). 10 3D-gedruckte Bauteile ergeben den Aufbau. Die Wandteile sind beidseitig strukturiert. Für eine gute Druckbarkeit ist jedes Wandteil zweiteilig ausgeführt (Außen- und Innenseite), sodass immer eine glatte Fläche auf dem Druckblech liegt. Stützmaterial wird nicht benötigt.

Konstruktion des Lorenaufbaus.
Konstruktion des Lorenaufbaus.

Auf den Bau des Lorenfahrwerks gehe ich hier nicht detailliert ein und verweise auf frühere Artikel (siehe Artikel 137: „Feldbahn-Muldenkipper“) oder (siehe Artikel 111: „DIN-Feldbahnlore“).

Montage Kasten

Die gedruckten Einzelteile ergeben zwei Baugruppen. Neben dem Lorenrahmen mit Radsätzen wird der Wagenkasten aufgebaut.

Gedruckte Einzelteile des Güterwagens.
Gedruckte Einzelteile des Güterwagens.

Die Grundplatten und Stirnteile können mit einer Schichtstärke von 0,2 mm gedruckt werden. Zur Darstellung der feinen Scharniere der äußeren Seitenteile sind 0,15 mm Layerhöhe besser geeignet.

Die jeweils paarweisen Platten der Stirn- und Seitenwände werden verklebt und zusammen mit der Grundplatte zu einem Kasten montiert. Die Unterseite besitzt Nasen zur Positionierung im Fahrwerksrahmen.

Montage Lorenrahmen

Der Lorenrahmen besteht aus wenigen Bauteilen und wurde in früheren Artikeln bereits ausführlich besprochen. Ein Unterschied sind die Achslager-Erhöhungen, damit die Spurkränze nicht über die Oberkante des Fahrwerkrahmens hinausragen.

Für meinen Aufbau habe ich Radringe mit gedruckten Radkernen verwendet. Damit ist mein Restbestand dieser interessanten Bauteile endgültig aufgebraucht. Es können jedoch auch Bachmann- oder andere Radsätze aus dem LGB-Regal (45 mm Spurweite) verwendet werden. Die Durchmesser der Achsstummel sollten 3 mm betragen, da die Achslager für 6x3x2,5 mm Kugellager ausgelegt sind. Was immer funktioniert, sind 3 mm Metallachsen und 3D-gedruckte Radscheiben. Vorbildgerecht sind 26 mm Radscheiben.

Farbgebung Wagenkasten

Eine wirkliche Herausforderung ist die zweifarbige Lackierung und die Beschriftung. Im Vorbild besteht der Wagenkasten aus einem Metallgestell mit Holzeinsätzen.

BEB-Farbtabelle (Quelle Heinz Gerber)
BEB-Farbtabelle (Quelle Heinz Gerber)

Die Originalfarben sind sind ebenfalls auf den BEB-Seiten beschrieben. Lorenrahmen und der Kastenaufbau sind in RAL 7043 lackiert. Der Grünton für die Einsätze ist eine Mischung. In der Vallejo-Welt der Airbrushfarben gibt es beide Töne nicht. Vallejo 71.048 Engine Grey bildet den Grauton gut ab. Bei dem Grün habe ich mich nach einigen Versuchen für Vallejo 71.006 Light Green Chrome entschieden.

Nach der Grundierung wurde im ersten Arbeitsschritt der Farbton grün aufgetragen. Anschließend wurden die nachgebildeten Holzeinsätze abgeklebt. Dieses Gefummel mit dem Maskierband gehört nicht zu meinen Lieblingsarbeiten.

Dann wurde die graue Farbe aufgetragen und schließlich das Abklebeband entfernt. Eigentlich sollte es innen genauso aussehen, jedoch habe ich für diese Abklebearbeiten keine Geduld aufgebracht. Innen ist der Wagenkasten grau.

Innen sind Führungen vorhanden, auf die Sitzbretter aufgelegt werden können. Unter diese „Sitzen“ kann Ballastgewicht verstaut werden, wenn Radsätze mit leichten Kunststoffradscheiben verwendet werden. Für die Sitzbretter gibt es noch keine Druckdateien.

Fertig lackierter Wagenkasten ohne Beschriftung.
Fertig lackierter Wagenkasten ohne Beschriftung.

Für die Beschriftung habe ich die Schriftart Gunplay ausgewählt, die sich gut für Schablonen und Schilder eignet. Die Schablone ist auch ein Druckteil mit 1 mm Stärke. Der Druck mit Filament funktionierte wegen der kleinen Schriftzüge nicht. Als Resin-Druck ist die Schablone brauchbar. Nach dem Auflegen der Schablone wurde der Rest des Wagenkastens großflächig abgeklebt und weiße Farbe aufgesprüht. Im Ergebnis ist die Schrift lesbar.

Der Wagen erhielt keine Alterung, da er auch im Original neuwertig restauriert ist. Lediglich in die Zwischenräume der nachgebildeten Holzeinsätze wurde etwas dunkles Wash aufgetragen.

Als abschließende Arbeitsschritte können die schwarze Tafel für Speditionszettel und die Griffstangen (0,8 mm Messingdraht) montiert werden. Damit ist der Aufbau des Wagenkastens abgeschlossen. Fahrwerksrahmen und Wagenkasten werden mittels der Passnasen und ein wenig Sekundenkleber zusammengefügt.

Fazit

Mit Hilfe der guten Konstruktionsvorlage von Heinz Gerber entstand ein kleiner Feldbahn-Güterwagen mit einen Vorbild. Da der Wagen im Original neuwertig aussieht, bestand auch für das Modell kein Bedarf an Patina. Ganz genau entspricht der Güterwagen nicht dem Vorbild, da der Fahrwerksrahmen abweicht. Hier wurde eine bereits bestehende Konstruktion verwendet.

Der Wagen wiegt mit meinen speziellen Radsätzen 142 g. Zusatzgewicht kann einfach hinzugefügt werden, beispielsweise als Werkzeugkiste im Wagen oder Gewichte unterhalb des Wagens.

Die Internet-Präsentation der Bözenegg Eriwis Bahn bietet noch einige Feldbahn-Fahrzeuge, die auf einen Nachbau im Modell warten.

Galerie des BEB-Güterwagens L20

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