Markus-Röhling-Stolln Frohnau e.V.

Besucherbergwerk in Annerberg-Buchholz (Erzgebirge)


141 21.08.2023


Im Sommer 2023 besuchte ich dieses Besucherbergwerk im schönen Erzgebirge. Auf dem Gelände gab es einiges zu sehen.


Übersicht

Der Markus-Röhling-Stolln ist ein im 16. Jahrhundert angelegter Entwässerungsstollen. 1857 wurde der Abbau von Silber- und Kobalterzen eingestellt. Zwischen 1948 und 1953 wurde die Grube durch die SAG Wismut wiederbelebt und dann endgültig geschlossen. Erst 1994 wurde der Stollen als Besucherbergwerk durch den Verein Altbergbau Markus-Röhling-Stolln der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Durch das Mundloch fahren Besucher mit einer Grubenbahn ca. 600 m in den Stollen ein. Der Zug wird an beiden Enden von je einer BBA B360 gezogen. Die Gleisanlagen wurden erst Anfang der 90er Jahre verlegt. Den Stollen selbst habe ich nicht besucht, aber das Außengelände beherbergt eine stattliche Sammlung von Grubenbahn-Fahrzeugen des 20. Jahrhunderts. Viele Sammlungsstücke stammen aus der nahen Zinngrube Ehrenfriedersdorf und anderen Abbaugebieten des Erzgebirges.

Besucherzug und Gleisanlagen

Außengelände

Personentransporter mit Grubenlok Metallist, Baujahr 1953
Personentransporter mit Grubenlok Metallist, Baujahr 1953

Ein nettes Museumsstück ist die im Außenbereich abgestellte Tandem-Grubenlok des BBA. Beschriftet ist sie als B660, wobei ich eher vom Vorgänger EL-61 ausgehe – sozusagen mit Metallist-Akkutendern. Die Lok hat einen Tender mit Akkukasten sowie einen umgebauten zweiten Tender mit einer Schneefräse ohne Akkukasten. Das Fahrzeug stammt aus der Uranerzgrube Pöhla. Der Umbau des Serienfahrzeugs erfolgte im Betrieb, der Einsatz zur Schneeberäumung der Halden.

EL-61 des BBA als Schneeräumlok.
Spezialwagen zum Transport und zur Lagerung von Sprengstoff und Zündern.
Spezialwagen zum Transport und zur Lagerung von Sprengstoff und Zündern.
Zweiteilige gleisgebundene Maschine zum Abkühlen der Luft in großen Tiefen.
Zweiteilige gleisgebundene Maschine zum Abkühlen der Luft in großen Tiefen.
Spezialwagen zum Transport von Trafostationen.
Spezialwagen zum Transport von Trafostationen.
Spezialwagen zum Materialtransport.
Spezialwagen zum Materialtransport.
Holztransporter mit zwei Rungen-Hunten.
Holztransporter mit zwei Rungen-Hunten.

Etwas versteckt und eingewachsen im Gelände steht ein Verbund aus 6 Wagen, vermutlich eine Waschanlage.

Auch im Außengelände ein „Kreiselwipper“ zur Huntentladung. Mit dieser Einrichtung wurden die kleinen Förderwagen mit fester Mulde zur Entladung gekippt.

Wo ist der Markus-Röhling-Stolln?

Zinngrube Ehrenfriedersdorf

Nicht weit weg vom Markus-Röhling-Stolln befindet sich die ehemalige Zinngrube Ehrenfriedersdorf. Dort wurden ab 1959 Grubenloks zur Beförderung von Personen und Material eingesetzt. Im Oktober 1990 endete die Förderung. Später wurde die Grube in ein Besucherbergwerk umgewandelt.

Viele der hier früher eingesetzten Fahrzeuge finden sich jetzt an anderen Standorten wie z.B. am Markus-Röhling-Stolln. Im Außengelände sind noch alte Gleisanlagen sowie einige Fahrzeuge – u.a. eine EL-9 – zu bewundern.

Impressionen vom Außengelände der Zinngrube Ehrenfriedersdorf
Wo liegt Ehrenfriedersdorf?
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