Inhaltsverzeichnis
Mission
Bislang entstanden hier drei typische Grubenbahn-Loren und einige spezielle Abwandlungen:
- Grubenhunt 0,5 m³ mit fester Mulde (siehe Artikel 129: „Grubenhunt 0.5m³, Update“)
- Grubenhunt 0,75 m³ mit Kippmulde (siehe Artikel 109: „Kippförderwagen 0.63 m³“)
- Selbstentlader (siehe Artikel 135: „Bausatz Sattelboden-Selbstentlader“)
Jetzt folgt ein zweiachsiger Kastenhunt. Solche Fahrzeuge wurden u.a. im Schieferbergbau eingesetzt. Der Kastenhunt wird im 3D-Druck hergestellt und benötigt außer den Druckteilen noch die üblichen Anbauteile wie Achsen und Kugellager.
Vorbild
Einige Bilder dieser Hunte aus dem Schieferbergbau zeigt das Eifelmuseum. Die dort gezeigten Fahrzeuge sind für den manuellen Verschub vorgesehen. Es fehlen Kupplungsmöglichkeiten zum Verbinden mehrerer Hunte für den Lokomotivbetrieb.
Ähnliche Fahrzeuge habe ich bei Feldbahn 500 gesehen.
Diese Hunte entsprechen zwar nicht ganz dem hier vorgestellten Kastenhunt, veranschaulichen aber das Vorhaben. Zum einen sind die gezeigten Hunte im Vorbild kleiner und die Türen lassen sich seitlich öffnen. Interessant finde ich die angebrachten Kupplungshaken.
Modell
Der Kastenhunt hat etwa die Dimensionen des 0,5 m³ Grubenhunts. Er besteht aus den beiden Baugruppen Lorenrahmen und Kastenaufbau.
Lorenrahmen
Für den Lorenrahmen werden die Achsführungen, Räder und Montagehilfen des Grubenhunts (siehe Artikel 134: „Bausatz Grubenhunt 0,5 m³“) verwendet. Die Montage der Radsätze ist dort beschrieben. Alternativ zu den gedruckten Hunträdern können Stahl-Radscheiben (beispielsweise von Heyn) verwendet werden. Der Lorenrahmen besteht aus zwei Seitenteilen und zwei Endstücken, die als Huntkupplung verwendet werden. Diese 4 Teile habe ich zuerst verklebt und lackiert. Erst dann habe ich die fertigen Radsätze mit den Achsführungen montiert.
Für den 3D-Druck mit Filament eignet sich eine Schichtstärke von 0,15 mm (Düse 0,4).
Kastenaufbau
Der Kastenaufbau besteht aus einer Grundplatte, vier Seitenteilen sowie einigen Verstärkungen. Die Teile werden winklig miteinander verklebt. An dieser Stelle kann man sich noch entscheiden, ob die Tür geöffnet werden sollten oder nicht.
Die Montage einer funktionsfähigen Tür ist etwas fummelig. Für mich macht sie vielleicht bei einem Ausstellungswagen Sinn.
Die Seitenwände enthalten eine Vertiefung für eine Nummerntafel oder eine andere Beschriftung. Die vernünftige winklige Montage des Kastens erfordert etwas Geduld und vielleicht etwas Übung. Für die Herstellung einer kleinen Serie dieser Hunte liegt dem Download noch ein einteiliger Kasten „für Faule“ bei. Auf einem gut eingestellten 3D-Drucker sieht das Resultat überzeugend aus. Nach Lackierung und Alterung ist kaum ein Unterscheid zu den Aufbauten aus Einzelteilen sichtbar. Allerdings ist die Tür fest am Modell verbunden und damit nicht mehr beweglich montierbar. Von meinen drei hergestellten Kastenhunten wurde einer mit dem „faulen“ Kasten ausgestattet.
Gesamtmontage
Zur Komplettierung fehlen noch Scharnierteile und die Nummern-Beschriftungen. Zuerst jedoch wird der Lorenrahmen an den Kasten geklebt. Das so entstandene Fahrzeug wiegt leichte 34 g. Etwas Ballast-Gewicht ist für einen guten Fahrkomfort notwendig. Als Gewicht bieten sich Radscheiben aus Stahl (beispielsweise aus 22 mm Radsätzen von Heyn) an. Mein Favorit bei Verwendung von 3D-gedruckten Radscheiben sind selbstklebende Auswuchtgewichte, die es in verschiedenen Größen gibt. Der Lorenrahmen ist optimiert für 5 g Gewichte 12 x 4 x 20 mm. 9 dieser Gewichte mit einer Gesamtmasse von 45 g passen in den Rahmen. Das entspricht etwa dem Mehrgewicht von Heyn-Radscheiben.
Die feinen Scharnierteile habe ich mit einer Schichthöhe von 0,1 mm (Düse 0,25) hergestellt. Die Montage beginnt an der Tür. Mit der Montagehilfe werden die Scharnierteile aufgeklebt. Dies gilt für beide Varianten (feste und bewegliche Tür).
Die anderen Scharnierteile werden passend befestigt. Bei der zu öffnenden Tür ist auf einen sorgfältigen Einbau zu achten. Ein Stück 1 mm Messingdraht sorgt für die Beweglichkeit der Tür.
Für die Beschriftungsfelder der Kasten-Seitenteile können gedruckte Nummern verwendet werden. Im Download sind die Nummern 449, 601, 645, 646, 647, 648 und 649 enthalten. Die filigranen Drucke sollten mit einer kleinen Düse oder mit Resin hergestellt werden. Man könnte die Nummern auch mit einem Stift drauf schreiben oder gar weglassen.
Damit sind alle Montageschritte abgeschlossen und das Fahrzeug kann lackiert werden.
Mehrere Hunte können mit Ketten gekuppelt werden. Dazu sind die Endstücke des Rahmens wie Puffer gearbeitet. Als Kuppeldorn verwende ich 1 mm Nägel oder 1,4 mm Nietenschrauben. Der Kuppelvorgang läuft wegen der kleinen Bauteile sehr fummelig ab. Meine drei Kastenhunte sind quasi fest gekuppelt und gehören zusammen. Zur Lok kann/muss die Kette etwas länger sein, wie das folgende Bild zeigt.
Bei der Farbgebung gab es zuerst einen Versuch mit gelben PLA-Filament. Eigentlich wollte ich damit die Airbrush-Lackierung sparen. Letztendlich hat das nicht so gut funktioniert, da die farbliche Abhebung der Scharnierteile sowie Rostspuren und Wash immer eine Grundierung benötigen.
Also doch wieder der herkömmliche Weg mit Grundierung, Lackierung und Alterung. Zwei Farbvarianten habe ich für meine Muster gewählt. Zweimal gelber Kasten mit grauen Lorenrahmen und einmal grauer Kasten mit schwarzem Lorenrahmen. Anschließend wurden noch einige Rostspuren aufgebracht. Die Ziffern der Beschriftung wurden durch Trockenbürsten etwas hervorgehoben. Die Radsätze hate ich bereits vorher in einem Durchgang angefertigt. Sie sind ohne Lackierung und erhielten „nur“ ein dunkles Wash.
Galerie
Fazit
Der vorgestellte Kastenhunt ist ein einfach herstellbares Fahrzeug, mit dem auch längere Züge gebildet werden können. Aufgrund der geringen Länge und des kleinen Achsabstands fahren diese Hunte ausgezeichnet auf den engen Radien von LocoRemote-Gleisen. Sie passen gut an die Grubenlok HELGA (siehe Artikel 139: „Grubenlok HELGA H 22/2“).
Von den Abmessungen her passt der neue Kastenhunt zu den bestehenden Fahrzeugen. Das Gewicht von knapp 100 g mit den Zusatzgewichten im Rahmen verleiht den Wagen sehr gute Fahreigenschaften und das auch in einem Zug mit mehreren Wagen.
Der Huntrad-Durchmesser von 22 mm Durchmesser (Vorbild 300 mm) ist typisch für kleine Grubenhunte und Kippförderwagen. Manchmal stehen den Fahrzeugen noch kleinere Räder auch gut. Der Grubenhunt im folgenden Bild hat einen Laufkranzdurchmesser von 230 mm. Im Modell passen dazu gut 18 mm Radscheiben beispielsweise von Heyn oder gedruckte Exemplare. Diese kleinen Radscheiben habe ich u.a. im Container-Hunt (siehe Artikel 112: „Grubenbahn Container-Hunt“) verbaut.
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