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Mission
In einem Artikel in der Ausgabe 3/2020 der Zeitschrift Schmalspur Fan wurde über die Waldeisenbahn Muskau berichtet. Passend dazu wurde am 11. - 13. September 2020 ein Jubiläumswochenende zum 125 jährigen Bestehen der Waldbahn veranstaltet.
Dies war mein erster Besuch in Weißwasser und so war ich mächtig gespannt auf die Feldbahnen.
Lage und Historie
Aufgrund ihrer Streckenlänge ist die Waldeisenbahn Muskau eine der größten Museumsbahnen mit 600 mm Spurweite. An Fahrtagen fahren die Besucher-Züge bis Bad Muskau aus der einen und bis Kromlau auf der anderen Seite. Es gibt noch eine dritte Strecke entlang eines Tagebaus, die jedoch nicht häufig befahrbar ist.
Im Zentrum befindet sich der Museumsbahnhof mit umfangreichen Gleisanlagen und mehreren Lokschuppen.
Für Bergbau und Industrie um und in Bad Muskau entstand ab etwa 1895 ein umfangreiches Schmalspurnetz mit 600 mm Spurweite (Anfangs als Pferdebahn). In den 30er Jahren zählte es 11 Dampflokomotiven und über 500 Wagen (Quelle: Wikipedia). Nach dem zweiten Weltkrieg mussten 5 Dampflokomotiven und über einhundert Waggons als Reparationsleistungen abgegeben werden. 1951 übernahm die Deutsche Reichsbahn die Anlagen und den Betrieb. In den Folgejahren wurden Brigadeloks eines Braunkohlewerks übernommen. Bereits zu Beginn der 70er Jahre wurde die Wirtschaftlichkeit der Bahn in Frage gestellt. Stilllegen ging jedoch nicht, da erst 1966 der Streckenneubau zur Tongrube Mühlrose in Betrieb ging. Danach wurde der Betrieb bis Ende der 1970er Jahre Stück für Stück eingestellt. Ein 12 km langes Reststück zwischen der Tongrube und der Ziegelei Weißwasser wurde weiterhin mit Dieselloks des Typs V10 C betrieben.
Nach der Wende übernahm der Verein Waldeisenbahn Muskau e. V die Strecken und führte den Betrieb als Museumsbahn „Waldeisenbahn Muskau (WEM)” weiter. 2020 wurde die Lokwerkstatt in Weißwasser saniert.
Der Betrieb auf den Strecken erfolgte mit Dampflokomotiven, die zum Teil noch aus der Zeit der Heeresfeldbahn stammten. Mit der Stilllegung der meisten Streckenabschnitte Ende der Siebziger Jahre wurde der Dampfbetrieb eingestellt. Fast alle Dampfloks wurden an Museumsbahnen verkauft. Die für Feldbahnen riesige Dieselloks V10C erledigten seit 1978 die verbliebenen Transportaufgaben. Innerhalb der an das Waldbahnnetz angeschlossenen Betriebe verkehrten Dieselloks verschiedener Typen, u.a. auch LKM Ns2f, Ns2h Ns3.
Auf dem Museumsgelände
Das Museum ist aufgrund der Spurweite schon Feldbahn, jedoch eine andere Art als die kleineren Feldbahnorte, die ich sonst besuche. Hier ist alles etwas größer. Schwere Dampf- und Dieselloks verkehren mit größeren 4-achsigen Waggons. Insgesamt ein wenig wie im ungarischen Csömöder (siehe Waldbahn Csömöder)
Bei der WEM liegt der Schwerpunkt auf touristischen Fahrten mit Personenwagen und Dampfbetrieb. Loren und andere feldbahntypische Dinge habe ich wenige gesehen. Auch ist hier alles sehr modern, viel Geld floss in neue Gleisanlagen, Werkstatt und Lokschuppen. Interessant finde ich den Einsatz der großen Diesellokomotiven Ns3 und VC10. Solche riesigen Fahrzeuge auf 600 mm Spurweite sind nicht oft zu sehen.
Im Museumsschuppen
Der Museumsschuppen beherbergt typische Diesel-Feldbahn-Artefakte, teilweise rekonstruiert. Die kleineren Dieselloks wurden im Werksverkehr der Fabriken eingesetzt.
Etwas Besonderes ist die LKM Ns2f mit Elektroantrieb.
Der 2-Zylinder-Viertakt Motors wurde durch einen Elektromotor ersetzt. Der Rest des Antriebsstrangs inkl. Getriebe blieb. Das Fahrzeug wurde als Ersatz für eine abgestellte Dampflok 1980 umgebaut und war bis 1990 im Dienst. Jetzt gehört sie zum Museum. Im realen Einsatz fuhr vor der Ns2f immer der Akkuwagen mit.
Lokparade
Ein Highlight des Jubiläumsfestes war die Lokparade am Freitag (11.09.2020). Es wurden Zuggarnituren mit Dampf und Diesel präsentiert.
Wo ist die Waldeisenbahn Muskau?
Waldeisenbahn Muskau in Weißwasser/Oberlausitz
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